Blog-Erfahrungen: Weinakademie Berlin ein Jahr im Netz

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1 Jahr Weinakademie-Berlin Blog

1 Jahr Weinakademie-Berlin Blog

Vor einem Jahr, am 9. Oktober 2008, startete der Weinakademie Blog. Auch nach ein paar Monaten Mitlesen beim drink tankNikos Weinwelten und weinverkostungen war ich mir damals nicht sicher, ob das Blog funktionieren würde. Auf den meisten Wein-Blogs finden sich jede Menge Verkostungs-Notizen, Wein- und Winzer-Beurteilungen. Das ist eher etwas für Endverbraucher. Der Weinakademie Blog sollte sich an Profis aus der Vermarktung und dem Handel richten: also keine Weinbeschreibungen, keine Punkte und Hitlisten. Wohl wissend, daß es bei Weinbesprechungen die meisten PIs (Seitenzugriffe) aus der Online-Wein-Gemeinde gibt. Was dann?  News, Hintergründe und Berichte aus der Branche durch die Marketing-Brille betrachtet. Das war die Idee. Gibt es dafür Leser?

Nach einem Jahr ist klar: es gibt eine kleine feine Gruppe, die sich für Wein-Marketing Themen interessiert und regelmäßig mitliest. Tag für Tag hat das Blog 150 – 200 „unique visitors“ (Einzelpersonen) die im Schnitt 2 Seiten anschauen. Dazu etwa 860 Abonnenten, die im RSS Feed mitlesen und automatisch jeden Tag mit dem neuesten Artikel versorgt werden. 650 Personen beziehen den zum Blog gehörenden 14-tägigen Email-Newsletter, der, wie ich aus den Reaktionen weiss,  sehr aufmerksam gelesen wird. Der Twitter Account der Weinakademie hat 700 Followers, ohne daß dafür je Reklame gemacht wurde oder Tools („jeden Tag garantiert 1.000 neue Followers“) eingesetzt wurden. Als Marketing-Fachblog im Ranking der deutschen Weinblogs bei Blogoscoop immer auf den Plätzen 10 – 12 zu erscheinen, scheint mir ganz gut. In den Rivva Leitmedien hat es der Weinakademie Blog schon mal unter die 100 Besten geschafft.

Mit Blog, Newsletter, Twitter und Facebook erreiche ich die richtigen Leute. Das sehe ich an den Weinakademie-Seminaren für Wein-Profis , bei denen sich immer mehr Teilnehmer auf das Blog beziehen. Und daran, daß mich bei Veranstaltungen, wie bei Messen oder Events immer öfter „wildfremde“ Leute ansprechen und mit mir über einzelne Artikel diskutieren oder mich einfach einmal persönlich kennenlernen wollen.

Blog-Trainer Karl-Heinz Wenzlaff hatte mir klar gemacht: Bloggen heißt Inhalte + Schreiben + Technik. Und: auch wenn sich zunächst wenig tut – dranbleiben. Jedes gut funktionierende Blog braucht Inhalte – muß angefüttert werden. Am Anfang ist das ganz schön schwierig. Jetzt geht es automatisch:  Stimmt die Überschrift? Stehen die wichtigen Keywords im Text an der richtigen Stelle, sind sie prominent genug? Sind mögliche links zu anderen Blogs gesetzt? Ist der Artikel richtig getagt? Ab und an mal ein Blick auf die generellen Einstellungen im Hintergrund wie automatische pings für die Suchmaschinen und Feedauslieferung über Feedburner. nach meinen Erfahrungen würde ich jedem raten, sich am Anfang einen Coach oder Mentor zu suchen. Ich habe durch das Coaching durch den Blogtrainer viel gelernt.

Der erste Artikel vor einem Jahr hatte übrigens den Titel „Reichwerden in China„. Reichwerden kann man mit einem Blog nicht, aber er kann das Geschäft ganz schön unterstützen. Und zum Thema China freue ich mich, Fongyee Walker aus Beijing als Ansprechpartnerin gewonnen zu haben. Über das Blog. Für die nächsten Tage hat sie mir ein paar Infos über deutschen Wein in China aus Insider-Sicht angekündigt.

8 Kommentare

  1. na, dann Glückwunsch und weiter so!

    eine treue Leserin:-).

    • Liebe Iris,

      danke für den Glückwunsch. Im September war ich in „eurem“ Süden und das hat mir Mut gemacht: jeden Tag aufstehen, weitermachen, Neues auf die Schienen setzen. Das Dorf in den Fenouilledes hat mir imponiert! Die Jungs brauchen noch ein paar Geldgeber, die auch mit Anfassen! Werde noch mal drüber schreiben

  2. Glückwunsch zu dem Blog. In dem einen Jahr habe ich hier viele lesenswerte Artikel gefunden, die es sonnst in Netz nicht gegeben hätte. Das ist für mich immer ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung eines Blogs. Den thematischen Enggang, besser die Profilschärfe, kann ich nur unterstützen. Aus meiner Sicht sind das Erfolgsaspekte. Aber Erfolg kann man ganz unterschiedlich messen. Und eine feste Zielgruppe kann ein großer Erfolg sein.

    Einige Analysen kann ich nicht ganz unterstützen. Da gibt es aus meiner Sicht einige falsche Einschätzungen, die jedoch recht verbreitet sind. Ich habe z.B. seit über einem Monat keine Verkostungsnotiz veröffentlicht (aus alles anderen als strategischen Gründen). Bei den Besucherzahlen hat sich das nicht negativ ausgewirkt. Man sollte auf solche Zahlen nicht so stark schauen. Was natürlich richtig ist, dass es mehr Endverbraucher als Weinhändler gibt. Aus meiner Sicht gibt es aber auch wenige Weinblogs, in denen Weinhändler wichtige Informationen finden. Daher wünsche ich dem Blog der Weinakademie weitere erfolgreiche Jahre.

  3. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Blog-Geburtstag und danke für viele lesenswerte Artikel! Der Weinakademie-Blog hat die Wein-Blogosphäre ganz eindeutig bereichert!

  4. Viel erreicht in einem Jahr, Glückwunsch! Auch der Coach scheint ja alles richtig gemacht zu haben… Man merkt, dass da Arbeit drin steckt und liest gerne mit, wenn sich jemand um Inhalte bemüht und was zu sagen hat. Ich freue mich auf viele weitere gute Beiträge und sag schon mal Danke dafür.

    • Lieber Joachim Ott,

      stellvertretend für die anderen „Geburtstags-Gratulanten“ : Vielen Dank! Die Kommentare machen Mut weiterzuschreiben. Die Weinwelt ist so vielfältig, da gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken. Nicht nur in Bezug auf die Weine, sondern auch wenn man den Handel anschaut.

      Und das Spanneste: auch wenn man meint, alles sei schon mal ausprobiert, irgendjemand kommt auf eine neue Idee. Die Branche ist sehr innovativ. Deshalb denke ich, werden dem Weinakademie Blog nicht so schnell die Themen ausgehen. Die Teilnehmer unserer Kurse profitieren direkt davon: über Weinakademie Berlin gibts viele Anregungen und Infos darüber, was Kollegen ausprobieren oder schon probiert haben!

  5. Hallo Herr Pleitgen,

    auch von mir herzliche Glückwünsche. In meinen Augen decken Sie einen wichtigen Informationsbereich mit ausgesprochen gelungenen – und gelegentlich durchaus kontrovers diskutierbaren – Themen ab, der weitere Signifikanz durch die aktuelle Baisse der Printmedien (Journaille) erhalten hat. (Leider!) So bleibt man am Puls der Zeit der Branche.

    Freue mich auf viele weitere interessante Berichte und Beiträge von Ihnen, vielleicht auch bei Gelegenheit einmal (wenn ich mir diese Anregung erlauben darf) über das Diploma-Studium des WSET (weniger aus Sicht des nachlesbaren Lehrplans, sondern mehr aus pragmatischer Sichtweise, z. B. Bewertung von Anforderungen und Aufwand, Erfahrungsberichte etc.).

    Weiterhin viel Erfolg
    und beste Grüße

    Christoph Landwehrs

    • Hallo Herr Landwehrs,
      vielen Dank für die Glückwünsche! Einen WSET Advanced Kurs hatten wir ja schon einmal Tag für Tag beschrieben (nachzulesen hier). Ähnliches versuche ich mal mit einem Diploma Kurs! Manchmal mutet das ja von außen wie eine „black box“ an. Mal sehen, ob wir jemanden der gerade drinsteckt, zum Schreiben annimieren können.