Chile: Erdbeben trifft Wein-Industrie

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„Thanks to all our friends arround the world for your kind words and support. The #winesofchile team is fine. We’ll keep you posted.“ war gestern auf Twitter als erstes Lebenszeichen nach dem verheerenden Erdbeben von Wines of Chile zu lesen. In den betroffenen Gebieten geht es zunächst einmal ums Überleben: die chilenische Präsidentin hat den Notstand ausgerufen. Die NYTimes berichtet von 708 Toten, schwersten Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Die Kommunikation ist nach wie vor schwierig: das Stromnetz sowie Telefon und Internet sind weitflächig ausgefallen.

Chile: Weinregionen mit Erdbebenzentrum

Chile: Weinregionen mit Erdbebenzentrum Quelle: Dr.Vino

Wie es scheint sind auch viele Wineries betroffen. Auf dem Twitteraccount von James  Molesworth vom Winespectator gehen Meldungen direkt von den Weingütern ein. Das Epizentrum des 8.8 Bebens lag auf der Höhe von Maule, südlich von Santiago. Heute morgen berichtete Francois Lurton, die Füllstation in Colchagua sei betroffen, Gebäude beschädigt, Fässer und Tanks ausgelaufen. Die Mitarbeiter habe man in dem zweiten Lurton-Betrieb untergebracht, wo es eine Quelle und Notstrom gebe.

Unbestätigten Berichten zufolge sollen Montes, Lapostolle, Viu Manent, Casa Silva und Veramonte schwer beschädigt sein. Montes und Lapostolle waren gestern noch von der Außenwelt abgeschnitten. Claudio Naranjo/Los Vascos berichtet, die Gebäude seien von aussen ok, wie es drinnen ausschaue, könne man noch nicht sagen. Laut Eduardo Chadwick von Errázuriz ist der Betrieb im Aconcagua nicht betroffen, die weiter im Süden gelegenen Keller in Curicó und Colchagua schon.

Weinautoren wie Dr. Vino und Jancis Robinson bemühten sich, Freunde in Chile zu errreichen. Vor wenigen Minuten gab Agustin Huneeus von Veramonte Entwarnung: die Schäden an den Gebäuden seien geringer als befürchtet, Tanks verbogen, aber nicht ausgelaufen.

Ein Kommentar

  1. Das ist wirklich schrecklich, dass innerhalb so kurzer Zeit zwei starke Beben etlichen Menschen das Leben kostet.
    Es ist wirklich problematisch, dass Hilfe (wie z.b. Lebensmittel) erst so spät zu den Opfern gelangen und nun das Plündern anfängt. Ich hoffe, dass wir demnächst von solchen schrecklichen Nachrichten verschont bleiben.