Das war 2010

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Welche Themen beherrschten 2010 die Online-Wein-Szene?

Wer sich mit dem Medium selbst beschäftigte, konnte beobachten, dass sich alles in Richtung Facebook entwickelte. Facebook hat auch bei den Weinleuten einen hohen Stellenwert: in unseren Seminaren wird fast nur noch danach gefragt, wenn es um online geht. Man fragt sich, was Facebook-Freunde wert sind und stellt fest, was Firmen auf Facebook falsch machen. Dann kommt eine neue Untersuchung, die zeigt, dass Wein nicht bei Facebook gesucht wird. Und zu guter letzt muß man zur Kenntnius nehmen, dass Facebook genauso wie Twitter mit seinen Usern macht, was es will – Beispiel: das neue User-Profil.

Überhaupt hat man in diesem Jahr viel über Social Media gelernt. Man kennt die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Firmen-Präsenz in Social Media, weiss, dass man vorsichtig zu Werke gehen muss, um die potentiellen Kunden nicht zu verärgern und guckt wie Weinanbieter Social Media für sich nutzen. Hier drei Beispiele aus den USA, wie ich sie auf der Intervitis vorstellte.

Gut für einen Aufreger war in 2010 auch die Wein-Presse: zunächst fielen die Auflagen weiter, um sich dann in der zweiten Jahreshälfte zu stabilisieren. Insider bezweifelten, dass das schon die Trendwende sein könnte. Nach einer vollmundigen Ankündigung bei der Prowein erschien dann die erste Deutschland-Ausgabe des Falstaff und fand nicht nur Zustimmung. In der zweiten  Ausgabe war schon mehr von dem angekündigten Konzept zu sehen.

Der Handel stemmt sich weiter gegen den Discount – aber Aldi & Co lernt von den Fachhändlern , kreiert eigene Top-Linien und macht wohl demnächst seine Premium-Weine selbst. Der Trend zum Discounter scheint ungebrochen. Mancher ist der Ansicht, der Handel sei selbst daran schuld – die Fachhandels-Angebote in der Vorweihnachtszeit konnten diesen Schluß schon nahelegen.

Der Fachhandel auf der anderen Seite lernt von den Discountern – viele Händler setzen offensiv auf Eigenmarken. Der ein oder andere wagt sich doch noch mit innovativen Konzepten nach vorne – Naked Wines aus UK ist ein solches Beispiel. Für die Fachhändler gäbe es genug Möglichkeiten sich zu profilieren: die Verbraucher achten selbst in Krisen-Zeiten auf Öko und Bio, auch wenn das jetzt neu definiert wird und Nachhaltigkeit heißt. Der Lebensmittelhandel versucht sich schon länger auf diesem Feld, hat allerdings Probleme mit der Glaubwürdigkeit bei seinen Kunden.

Die Zeiten ändern sich – aber früher war auch im Handel nicht alles besser. Neue Perspektiven tun sich auf – in 2010 erlebten wir, daß Asien und insbesondere Hongkong und China für Wein immer interessanter werden.

2010 war in vielem viel unaufgeregter als die Jahre vorher – man kannte sich schon aus mit der Krise und die Themen waren alle so neu nicht. Zum Jahresende dann eine schöne Bescherung: die Weinfreunde und die Firmen kaufen wieder und halfen bei vielen, das gute Ergebnis von 2009 zu toppen. Die Themen werden uns 2011 erhalten bleiben – wie immer bleibt es spannend!

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