Online – woher kommen Kunden und Kontakte?

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23.750.160 aktive Nutzer haben sich in Deutschland in den letzten 30 Tagen bei Facebook eingewählt und mit dem Netzwerk interagiert. Das ist zwar ein kleines Minus gegenüber dem Vormonat, aber zunächst nichts von Bedeutung, ist bei allfacebook zu lesen.

In der Nutzerstatistik rangiert Berlin vor München, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart ganz klar auf dem ersten Platz. Nach wie vor sieht es so aus, als sei Facebook der ideale Ort um Kunden und Kontakte zu gewinnen. Einen aktuellen Zahlen-Überblick für 2012 und eine schöne Info-Grafik findet sich ebenfalls bei allfacebook.

Facebook – brauchbar fürs Wein-Marketing?

Ein Blick auf die Alters- und Geschlechterverteilungder Nutzer ist zumindest aus Sicht der Weinbranche ernüchternd: immer noch ist das Gros der Nutzer jünger als 35 Jahre –

Alter und Geschlecht der Facebook Nutzer Juli 2012

Alter und Geschlecht der Facebook Nutzer Juli 2012 grafik:allfacebook

der harte Kern unserer Zielgruppe:  männlich, 40 + macht mit 2 Millionen Nutzern weniger als 10% der Nutzer aus. Bei den Facebook Anzeigen Tools kommt man bei männlich, 40+, Affinität zu Wein gerade einmal auf 5.240 Profile. Daran hat sich seit dem letzten Jahr nichts geändert – damals zählten wir genau so viele.

Mit einer einfachen Werbung auf Facebook ist es also nicht getan – um an weinaffine Personen zu kommen, ist viel Einsatz notwendig: andere Keywords, ein eigener Account, eine eigene Seite, Postings, Diskussionen, eventuell Gewinnspiele.

Was bringt das am Ende? Fans auf Facebook sind nur dann etwas wert, wenn man ständig mit ihnen im Gespräch ist – zu diesem Ergebnis kommt Olaf Kohlbrück auf dem etailment-blog. Letztendlich läuft es auf die Identifizierung von Influencern hinaus, von Personen, die im Netzwerk eine große Reichweite haben.

Vergesst die Fanpage – sagen Profis – es gilt in den Newsstream der User zu kommen, nur dort stellt sich der Multiplikator-Effekt ein! Das kann im Einzelfall sehr aufwendig sein –  ein Fan ist übrigens noch kein Kunde und ob ich ihn dauerhaft für mein Angebot interessieren kann, ist noch nicht gesagt. Eventuell bekommt er meine Angebote gar nicht zu sehen – Facebook kann mir jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen: der FB-Edgerank steuert, wer was zu sehen bekommt!

Kunden kommen durch Google, Preisvergleiche und Kataloge

Kein Wunder das sich Online-Marketer bei der Gewinnung von Kunden und Kontakten auf besser berechenbare Kanäle verlassen. Das E-Commerce-Center Handel (ECC) hat in seinem aktuellen Konjunkturindex den Einsatz und die Wirkung von Werbemaßnahmen im Online-Handel beleuchtet: Online-Kunden kommen über Google, Preisvergleiche und durch Kataloge! „Rund 60 Prozent der Befragten investieren bereits in SEM (Suchmaschinen-Management). An zweiter und dritter Stelle liegen Preisvergleichsseiten und Newsletter. Klassische Online-Werbe-Banner werden nur von rund 20 Prozent eingesetzt.“

Interessant: durch Suchmaschinen (50%) und Preisvergleichsportale (67%) wurden auch die meisten Kunden online auf die Angebote aufmerksam. Nach wie vor kommen viele Kunden aber auch über Offline-Werbung zu den Angeboten: Kataloge (31%) sind nach der Fenrsehwerbung (39%) der Hit gefolgt von Haushaltswerbung (29%) und Print-Werbung (26%).

Take away:

Wer unterhalten werden möchte, geht zu Facebook – wer etwas kaufen möchte, sucht auf Google – daran hat sich nichts geändert. Daraus folgt – vereinfacht ausgedrückt: Facebook ist fürs Branding gut – Google fürs Verkaufen.

Fürs Weinmarketing heißt das: zeige auf Facebook Präsenz – sei unterhaltsam, diskutiere –  aber poste keine Angebote und rechne nicht auf Kunden. Zum Verkaufen optinmiere deinen Web-Auftritt – bringe dich zum Beispiel durch einen oder zwei Blogs in den Suchmaschinen nach vorne, kontaktiere deine Kunden per e-mail, mache klassische Offline-Werbung und produziere vielleicht sogar einen Katalog oder eine Kundenzeitschrift!

Ein Kommentar

  1. Bis heute ist die Weinvermarktung in Deutschland auf einzelne Weinproben beschränk. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass das Internet, dank der Abschreckung durch die Medien, sehr gering als Einkaufsquelle genutzt wird. Auf lange Sicht wird die Vermarktung durch das Internet mehr und mehr an Gewicht gewinnen.