Wein Fachhandel: September-Blues

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September Stimmung foto:malias/flickr

September Stimmung foto:malias/flickr

Er ist wieder da, der September-Blues. Jeder Wein-Fachhändler hat so seine eigene Erklärung dafür. Aber der Tenor ist: die Ferien sind zu Ende, Kunden mit Kindern müssen sich jetzt um den Schulanfang kümmern – das Budget für Wein ist deshalb nicht besonders groß. Und die anderen Kunden, die etwas älteren Stammkunden fahren gerne im September in Urlaub. Wenn es etwas ruhiger geworden ist. Alle sind sich einig: gegen den September-Blues muss man aktiv vorgehen! Wie sieht das aktuelle Programm der Händler aus?

Jacques‘ Wein-Depot beteiligt sich mit 170 Depots an der bundesweiten Nacht der guten Weine am 17. September. Für Jacques ist das ein zusätzlicher Anlaß, die eigenen Kunden ein weiteres Mal in die Läden einzuladen.

Weinland Mövenpick lädt seine Kunden mit einem opulenten 36-seitigen Prospekt unter dem Titel Trends und Traditionen zur Verkostung von über 60 Weinen ein. „Die besten Weine Europas„. Im Vordergrund stehen dabei die Mövenpick Exclusivitäten und Eigenkreationen.

HAWESKO stellt seinen WeinclubVino Select vor „bis zu 51% Rabatt“ und haut 100 Flaschen Dom Periginon zum Jubiläumspreis 10 Euro von raus. Auf den zweiten Blick geht es allerdings um ein Gewinnspiel.

Rindchen’s Weinkontor animiert, dem Sommer noch einmal nachzuschmecken und stellt Weine aus den beliebtesten Urlaubsregionen vor. Ein weiteres Heilmittel für den September-Blues: das Roll-Out der Rindchen-Kundenkarte. „Genießerkarten“-Inhaber bekommen 3% Sofortrabatt bei allen Einkäufen (auch im Internet) und 5% bei Einkäufen ab 500 € Warenwert. Um die Akzeptanz der Karte zu erhöhen gibt es 8 € Begrüßungsgeld für den unterschriebenen Kundenkarten-Antrag.

Und sonst: Aktionen, Veranstaltungen, Events allenthalben. Viele haben den 100-Jährigen des VDP zum Anlaß genommen, ein Feuerwerk mit deutschen Weinen abzuschiessen. Die Wein&Glas Compagnie in Berlin hat jede Woche einen anderen Winzer zu Gast. Es wechseln sich ab: Joh. Jos. Prüm, Egon Müller, Toni Jost und Georg Mosbacher.

Die Aussichten: Jeder Blues geht mal zu Ende. Allerdings zeichnet sich heute schon ab, dass das Rabattieren, der Rotstift und die durchgestrichenen Preise auch in den wichtigsten Monaten des Jahres wieder eine Rolle spielen werden. Vielleicht nicht ganz so heftig wie im letzten Jahr. Experten sehen nicht mehr viel Spielraum nach unten. „Spanien und Italien sind ziemlich ausgereitzt.“

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