Prowein Düsseldorf
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Weinfachhandel und Öko-Wein

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Der Weinfachhandel und der Öko-Wein scheinen sich immer noch nicht so richtig zu mögen: in einer ad-hoc Befragung von Weinfachhändlern kamen zu den alten Vorbehalten auch neue Barrieren dazu. Die Qualität der Bio-Weine ist heute kein Thema mehr – an ihr schieden sich vor 15 bis 20 Jahren die Fachhandels-Geister. Was heute Fachhändler und Öko-Wein trennt oder zusammen bringt, darum geht es am am PROWEIN Sonntag in der „organic lounge“.

Die Fachhändler stört vielmehr die starke Präsenz von Öko und Bio im Lebensmittelhandel – diese plakative Präsenz von Bio und Öko braucht der Fachhändler nicht. Sie ist ihm geradezu suspekt. Er vertraut mehr auf seine persönliche Auswahl, auf das Wissen, wie jeder seiner Winzer arbeitet.

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Prowein foto: Rene Tillmann / Messe Duesseldorf

Zuerst muss es einmal schmecken. Dann wird sorgfälltiges, umweltbewußtes und nachhaltiges Wirtschaften vorausgesetzt – und wenn es dann auch noch Bio ist: umso besser! In diesem Sinne findet sich in fast jedem Sortiment des Fachhandels eine ganze Reihe von Öko-Weinen, die aber nicht als solche beworben werden.

Mit dieser Herangehensweise verschenkt der Händler eventuell wertvolles Potential. Eine soeben veröffentlichte Studie des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) und der Universität Kassel/Witzenhausen identifiziert in Bezug auf Bio-Wein eine nicht unerhebliche, zahlungskräftige und -bereite Gruppe von Konsumenten, die für Umwelt- und Nachhaltigkeitsargumente empfänglich ist.

Mehr Informationen und Zeit zum Diskutieren zum Thema Weinfachhandel und Öko-Wein gibt es am PROWEIN Sonntag in der „organic lounge“ in Halle 13, Stand D90 zwischen 15h00 und 16h00 unter der Überschrift „Ökoweinbau im Weinfachhandel – Chancen für mehr Profil?“

2 Kommentare

  1. Ich halte es für ein positives Zeichen, dass heute „sorgfälltiges, umweltbewußtes und nachhaltiges Wirtschaften vorausgesetzt“ wird und Bio keine Sonderstellung mehr genießt. Das ist auch ein Erfolg der Ökobewegung. Verschenktes Potenzial sehe ich nicht. Wenn jeder Händler auch Biowein hat und jeder Käufer weiß das, muss man es nicht zusätzlich etikettieren.

  2. Wenn ein Händler Bioweine führt und deklariert, kommt irgendeine Kontrollstelle
    und will den Händler „zertifizieren“ (gegen Entgeld natürlich und jedes Jahr Wiederholung).
    Das hemmt verständlicherweise die Lust der Händler Bioweine anzubieten.
    Aus was für einem Grund zertifiziert werden muss ist nicht nachzuvollziehen.
    Die Weinflaschen kommen vorschriftsmäßig vom Erzeuger und werden nur ins Regal gestellt.