Facebook bei Wein-Medien Favourit

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Facebook

an Facebook führt kein Weg vorbei foto:SpencerE.Holtaway/flickr

9 Millionen Mitglieder hat Facebook in Deutschland. 400 Millionen Mitglieder sind es weltweit. Google bescheinigte Facebook 540 Milliarden Besucher pro Monat. Jeder Dritte der weltweiten Online-Gemeinde besucht Facebook ein oder mehrmals im Monat. Facebook ist für 35% des gesamten Netz-Traffics zuständig. „Facebook has come to dominate global web traffic in just a few short years. Are any of these stats eyebrow-raising to you?“ fragte das Online-Magazin Mashable letzte Woche.

Auch die deutschen Wein-Medien haben Facebook in sehr kurzer Zeit für sich erobert: letztes Jahr wurde um diese Zeit noch schwerpunktmäßig getwittert. Heute übertrifft die Zahl der Facebook Friends bei vielen die Zahl der Twitter-Follower. Hier die aktuellen Facebook  Zahlen der Wein-Medien von Ende Mai. Sie basieren auf Daten die Mario Scheuermann/Weinreporter vor einiger Zeit zusammengestellt hat. Hier die Top-5:

Tvino 2.716
Hendrik Thoma 1.807
Kontakte total. 4.523

Weinreporter 1.343 fans
Mario Scheuermann 2.705 friends
Kontakte total: 4.048

Falstaff 2.148 fans
Peter Moser 1.044 friends
Bernhard Degen 469 friends
Kontakte total: 3.661

Wein-plus 1.842 fans
Wein-plus Italia 246 fans
Marcus Hofschuster 299 friends
Utz Graafmann 1.148 friends
Kontakte total: 3.535

Dirk Würtz 1.507 friends
Einhundert Grad Oechsle 1.387 friends
Kontakte total: 2.894

Auf den weiteren Plätzen folgen Wine Times/Knall 2.267, Captain Cork/Klimek 1.791, Genußportal/Rechenberg 997, Vinum/Vaterlaus 847, Weinakademie/Pleitgen 763 und Weinwelt/Lindemann 454

Interessant: keine der Facebook-Plattformen ist wesentlich älter als ein Jahr, unter den Top-5 sind drei, die mit Bewegtbild arbeiten oder experimentieren (Thoma / Würtz / Scheuermann). Auf Facebook wird mehrgleisig gefahren: meist gibt es einen Account unter dem Namen eines Autoren/Redakteurs oder Herausgebers plus eine eigenständige Fanseite. Auf dem öffentlichen „privaten“ Account wird etwas direkter gepostet und kommentiert. Friends auf dem privaten Account und der Fanseite überschneiden sich. Der Überschneidungsgrad ist unterschiedlich.

Im internationalen Wein-Medien Vergleich dürften die deutschen Top-5 unter den ersten dreißig  Seiten zu finden sein.

Interessant auch: parallel zu den Wein-Medien nutzen auch „private“ Weinfreunde, Agenturen und Wein-Firmen Facebook als Plattform. Zum Teil mit beträchtlichen Friends- und Fan-Zahlen.

Nach wie vor gilt allerdings: Facebook wird wie auch Twitter als Zulieferer für die Blogs, Foren und Portale genutzt. Dort sind immer noch die meisten Zugriffe und Besucherzahlen zu verzeichnen. Aber auch hier hat eine Verlagerung stattgefunden: die Diskussionen, die früher beispielsweise in Kommentaren zu Blog-Artikeln geführt wurden, finden heute oft auf Facebook statt. Facebook wirkt wie ein Turbo für die Zugriffszahlen. Mögliche Ursache: die User scheinen sich auf  e i n e n  Kanal konzentrieren zu wollen: dort kennen sie sich aus, dort beherrschen sie die Technik. Wenn sie dann dort auch noch einen großen Teil ihrer privaten Kommunikation und ihrer Interessen abgebildet sehen, ist die weitere positive Entwicklung von Facebook fast vorprogrammiert.

Auch wenn manche (46% der PR-Verantwortlichen sehen Social Media als irrelevant)  es nicht wahrhaben wollen: an Facebook führt zur Zeit kein Weg vorbei.

5 Kommentare

  1. Gute Analyse. Dass unsere Top 5 international unter den ersten 30 zu finden sind, ist zu hoch gegriffen, denke ich.

    • Na ja, so ganz vorne wären sie vielleicht nicht: zu Vaynerchuk (44.737 friends) ist immer noch ein ganz schöner Abstand. Aber unter den Top-20 fungieren auch Ilkka Sirén (ViiniTV) 3.505 friends, Eric Asimov (NYT) 2.333 friends und Kevin Zraly 2.241 friends. Da ist es dann nicht mehr so weit.

  2. Danke für die Zusammenfassung. Ich muss aus eigener Erfahrung einwenden, dass die Gesamtzahl der Kontakte nicht ernst genommen wird, so lange Überschneidungen existieren. Die gibt es bei mir (etwa 200) und bei anderen Kollegen (bis hin zu 900 Überschneidungen). Für Werbeagenturen bleibt diese Zahl weiterhin diffus und es wäre unsere Aufgabe, hier mal für reinen Tisch zu sorgen. Da ich ja viel Werbung fotografiere und viele Kontakter von großen Agenturen kenne, weiß ich, dass wir alle noch länger nicht auf relevante Werbung zugreifen können..

    • Es ist außerordentlich schwierig, zu sagen, wieviele Kontakte jemand wirklich hat. Besonders wenn man Twitter, facebook, Xing etc zusammenzählt. Hier muß auf die Dauer eine andere Meßgröße her. Daran wird schon von mehreren Agenturen gearbeitet: der Ansatz liegt eher dabei den Einfluß einer Seite oder einer Person zu messen und das orientiert sich dann mehr an Interaktionen als an schieren Follower oder Friends zahlen.

      Solche Modelle stellen natürlich Hergebrachtes in Frage: da funktioniert IVW nicht mehr, es geht nicht mehr um TKPs, …. Alles ist in Frage gestellt, was wir vom Print als vermeintlich „sichere“ Währung kannten.

  3. Stimmt. Viele meiner Agenturkontakte verweisen auch darauf, dass wir alle freilich die gleichen Kontakte haben und zudem untereinander mehrfach verlinkt sind. Das heißt, dass trotz dieser großartig wirkenden Zahlen vielleicht gerade mal 3000 Leute sich mit Weinbloggern beschäftigen. Ich kann hingegen sehr davon profitieren, dass viele meiner Leser und Konsumenten aus anderer Quelle kommen. Das sieht man dann an den Kommentaren..