Öffnungsdatum auf Etikett

Eine kleine Zahl macht einen großen Unterschied

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Offene Wein in der Gastronomie oder die Probiermöglichkeit beim Fachhändler sind eine schöne Sache. Leider bergen sie auch das ein oder andere Risiko: schon oft ist es mir passiert, dass ich an merkwürdig flache und ausdruckslose Weine geraten bin.

Öffnungsdatum auf Etikett

Öffnungsdatum auf dem Etikett notieren foto:mpleitgen

Gäste oder Kunden, denen es ähnlich geht, werden dann im Restaurant kein zweites Glas bestellen und beim Händler den Wein wahrscheinlich nicht kaufen. Ich erkundige mich in einem solchen Fall, wie lange die Flasche denn schon geöffnet ist. Erstaunlich: in vielen Fällen bekommt man keine klare Antwort – oder das Personal weiss es wirklich nicht. Neulich sagte eine Bedienung: „Normalerweise müßte der von gestern sein – kann aber auch länger her sein. Der Wein wird bei uns nicht so oft bestellt!“

Öffnungsdatum auf der Flasche notieren

Eine kleine Zahl kann da einen gewaltigen Unterschied machen – einfach auf dem Etikett notieren, wann die Flasche geöffnet wurde! Dann weiss man im Zweifelsfalle, warum der Wein nicht so schmeckt, wie er schmecken soll.

Wie lange kann ein Wein denn geöffnet bleiben? Da gehen die Meinungen auseinander – die Frage wird in einschlägigen Foren immer wieder mal diskutiert. Dirk Würtz führte vor einiger Zeit einen Elch-Wein-Test durch und verkostete verschiedene Weine über einen Zeitraum von 14 Tagen – manche Weine sind auch dann wohl noch genießbar. Würtz stellte aber schon nach zwei Tagen eine mehr oder weniger deutliche Veränderung fest.

Das deckt sich mit den Ergebnissen eines Stern TV Tests, der konstatierte, dass sich im Kühlschrank vor allem Rotweine länger halten, Weissweine aber nach zwei Tagen auch in der Kühlung deutlich an Geschmack verlieren.

Praxis-Tipp

Praktisch kann das heissen, Weissweine maximal zwei bis drei Tage und Rotweine drei bis vier Tage offen zu halten und beide am besten im Kühlschrank aufzubewahren. Über das Datum auf der Flasche kann man auch mit den Kunden sprechen – zeigt es doch, daß man hier auch scheinbar „kleinen Dingen“ mit Kompetenz begegnet.

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