Das Social Media Kochrezept

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Dirk Würtz beim Internet und Social Media Workshop in Heilbronn

Dirk Würtz beim Internet und Social Media Workshop in Heilbronn foto:mpleitgen

Gibt es das definitive Social Media Kochrezept für Winzer, Weingüter und Weinhändler? Das ist eine Frage, die im Anschluß an unser Internet und Social Media Workshop von Teilnehmern gestellt wurde. Die Antwort ist: Ja und Nein.

Der eine mag gerne Kartoffeln – der andere Nudeln. Die Geschmäcker sind verschieden und was dem einen schmeckt, muss dem anderen noch lange nicht schmecken. Was zum einen paßt, muss nicht auch zum anderen passen. In diesem Sinne gibt es kein einheitliches Kochrezept.

Social Media ist sehr individuell

Dirk Würtz stellte beim Workshop in Heilbronn sein erfolgreiches, aber auch sehr persönliches Social Media Modell mit den Worten vor: „Das bin ich!“ Dirk Würtz ist: ein Weingut, Twitter, Blog, Facebook, ein Weinwettbewerb, der vom DWI unterstützt wird, und eine eigene IP-TV-Show. Das muss man erst einmal wollen und dann auch können und machen. Und da ist das Beispiel Würtz einzigartig. Von ihm kann man lernen: Social Media funktioniert am besten mit real exsistierenden Menschen. Dialog braucht ein Gegenüber, ein Gesicht. Viele Brands in Social Media leiden übrigens unter dem fehlenden Gesicht, darum wirken sie im Social Web so blutleer und kraftlos.

Richtige Grundzutaten sind wichtig

Für den einen Kartoffelsuppe, für den anderen Spätzle mit Sauce und für den dritten Gaisburger Marsch. So individuell die Internet und Social Media Lösung hinterher für den einzelnen ausfällt, es gibt trotzdem ein paar Grundzutaten, die in jedem Fall gleich sein sollten.

Man nehme also: eine eigene Plattform. Das kann eine Webseite kombiniert mit einem Shop sein, das kann wie bei Dirk Würtz ein Blog sein. Die Betonung liegt hier auf  e i g e n . Es kommt darauf an, sich von den schnell wechselnden Moden und Kanälen unabhängig zu machen. Vor drei Jahren redete bei uns kaum jemand von Facebook – heute reden viele nur noch davon. Davor waren es MySpace oder die VZ-Netzwerke – wer kennt heute noch Second Life?

Eine weitere Grund-Zutat ist ein Blog. Den kann man als stand-alone Modul aufsetzen oder in eine Website integrieren. Er ist die idelae Plattform, um Geschichten zu erzählen und mit Freunden und Kunden ins Gespräch zu kommen. Ein Blog macht die Suchmaschinen auf unser Angebot aufmerksam und die Technik ist leicht zu erlernen. Wer mit Word umgehen kann, kann auch ein WordPress Blog managen.

Zum Schluß sucht man sich einen Zubringer-Kanal, der zu einem paßt. Die Wein Community ist vor allem auf Twitter, Facebook und Xing zu finden. Auch in diesen Kanälen wird diskutiert und man sollte sich daran beteiligen. Und auch hier muss jeder sehen, wie tief er einsteigen will: Diskussionen anzetteln, kleine Spiele initieren oder einfach nur dabei sei. Twitter und Facebook sollten aber nicht Selbstzweck sein, sondern sie sollen die Follower und Freunde immer wieder auf unsere „Homebase“ aufmerksam machen.

Also kein Einheits-Rezept für alle: der Kartoffel-Freund darf weiter seinen Erdäpfeln frönen und der Nudel-Fan seinen Spaghetti, Spätzle oder Tagliatelle. Und trotzdem wird das Essen mit den Grundzutaten gelingen.

Wer sich jetzt immer noch nicht an den Herd traut: auch viele PR Profis und Marketer wissen noch nicht, wie es geht. Martin Meyer-Gossner stellte kürzlich eine Studie vor, aus der hervorgeht, das fast ein Drittel der Marketer, die bereits Geld für Social Media ausgeben, nicht weiss, was genau mit ihrer Marke in den Netzwerken geschieht.

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