Weine sicher probieren, beschreiben und bewerten

| 10.250 mal gelesen |

Weine probieren, analysieren, sicher beschreiben und bewerten können – das sind Fertigkeiten,  die jeder beherrschen muß,  der verantwortlich in der Weinbranche unterwegs ist. Dazu gehört natürlich viel Übung und Erfahrung – aber dazu gehört auch eine systematische Vorgehensweise, die man lernen kann. Das ist der Hintergrund des WSET Level 3 Award in Wines and Spirits Kurses des Wine and Spirit Education Trust (WSET).

Verkostungsprüfung bei einem WSET - Kurs foto:mpleitgen

Verkostungsprüfung bei einem Level 3 WSET - Kurs foto:mpleitgen

Der Kurs hat einen theoretischen Teil, der Kenntnisse über die wichtigsten Rebsorten und Anbauregionen weltweit vermittelt. Er gibt den Teilnehmern ein System an die Hand, mit dem sie sich selbst weitere Kenntnisse erarbeiten können. Sie lernen, sich systematisch neue Regionen, Winzer und Weine zu erschliessen. Ziel ist, im beruflichen Alltag diese Informationen bewerten und für andere zusammenzufassen und darstellen zu können – so definieren es die Richtlinien der britischen Aufsichtsbehörde für berufliche Bildung  National Vocational Qualifications (NVQ), denen dieser Lehrgang unterliegt.

In der Praxis bedeutet das, Weinbeschreibungen verfassen zu können – für Print, Online, für den Verkauf oder den Service –  andere mit Informationen versorgen zu können und anzuleiten oder auch Weine öffentlich kompetent zu  präsentieren. Und das alles auch in nicht alltäglichen Situationen und einem  komplexen Umfeld – so die Anforderungen des NVQ an eine Level 3 Ausbildung.

Im praktischen Teil des Kurses geht es um das analytische Probieren, Beschreiben und Bewerten von Weinen und Sprirituosen. Dazu werden an die einhundert Weine, Schaumweine, aufgespritete Weine und Spirituosen probiert. Jedes einzelne Muster muss ausführlich nach dem Sysmatic Approach to Tasting (SAT) des WSET verkostet und beschrieben werden.

Dieses Verkostungsschema hat sich international durchgesetzt. Es legt Wert auf eine genaue Beschreibung und vergibt keine Punkte – das zusammenfassende Urteil steht zum Schluss und kann je nach Anlaß in ein, zwei Sätzen zusammengefasst werden. Das ist praxisnah – denn es geht meist um eine Beurteilung der Qualität und der Entwicklungsperspektive eines Weins – wichtig für Handel und Gastronomie. Es befähigt aber auch, mit einem 100 Punkte Schema umzugehen- so wie es in Wettbewerben zum Besipiel vom der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) vorgeschlagen wird.

Der Kurs ist Teil der beruflichen Bildung in Großbritannien und eingebunden in die neue europäische Ausbildungs-Hierarchie. Deshalb schliessen sowohl der theoretische als auch der praktische Teil mit einer etwa dreistündigen Prüfung ab. Dabei muß ein Multiple Choice Test mit 50 Fragen bestanden werden – er fragt im wesentlichen das Wissen des Kandidaten ab. Ein weiterer Test mit offenen Fragen prüft, wieweit das Wissen kombiniert und angewandt werden werden kann. Eine Verkostung, Beschreibung und Bewertung von zwei Weinen prüft die praktischen Fähigkeiten. Die Prüfungen kommen zentral von WSET aus London und werden auch dort ausgewertet.

Unterichten dürfen in den Kursen nur Personen, die an den entsprechenden Lehrgängen und Fortbildungen teilgenommen haben und von WSET London zertifiziert sind. Das gesamte System ist nach BS EN ISO 9001:2008 FS 66504 zertifiziert. Mehr Infos gibt es auf der Seite von WSET London.

Der nächste Kompakt-Kurs findet in an der Weinakademie Berlin vom 26. bis 30. August 2012 statt.

Bei entsprechenden Voaraussetzungen kann die Teilnahme mit bis zu 500 Euro vom Staat gefördert werden.

Es sind noch Plätze frei – hier geht es direkt zur Anmeldung

Kommentare sind geschlossen.