Häufig-Weintrinker liegen bei 90 Litern pro Jahr

Wer trinkt wie viel und wenn, wie und warum

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Der Weinkonsum wird von einer kleinen Gruppe von Häufig-Trinkern getragen, die überdurchschnittlich oft und viel trinkt. Nichts, was wir nicht schon gewusst hätten – denkt man bei der Durchsicht einer neuen Studie der Forschungsanstalt Geisenheim – aber jetzt hat man es detailliert und schwarz auf weiß.

Häufig-Weintrinker liegen bei 90 Litern pro Jahr

Häufig-Weintrinker liegen bei 90 Litern pro Jahr foto:nocturika/flickr/CC BY-NC-ND 2.0

Häufig-Trinker sind nach Definition der repräsentativen Befragung Personen, die mehrmals pro Woche oder mindestens einmal pro Woche Wein trinken. Sie sind für 62% des Konsumvolumens verantwortlich und haben einen Pro Kopf Verbrauch von 90 Litern, während der statistische Verbrauch bei 20,5 Litern liegt.

Besonders interessant für den Fachhandel

Diese Gruppe macht zwar nur knapp ein Viertel der Befragten aus, ist für den Fachhandel besonders interessant: sie decken immerhin 14% ihres Bedarfs im Weinfachhandel – kaufen aber auch beim Discounter (26%), im LEH (27%) und direkt beim Winzer (20%). Wer nur gelegentlich oder selten Wein trinkt, kauft überwiegend im LEH.

Wein gehört zum Lifestyle

Noch einige weitere Erkenntnisse zur Gruppe der Häufig-Trinker: sie mögen Rotwein; trinken gerne international, sind also weniger Deutschwein minded; Essen, Trinken und Genießen sind ein wichtiger Bestandteil ihres Lifestyles – demzufolge sind sie an Wein-Wissen und Informationen zum Thema Genießen interessiert.

Sie trinken gerne zu Hause – man kann vermuten, dass sie gerne mit Freunden und Familie zusammen kochen und feiern.  Beim Kauf sind für sie in erster Linie Geschmack, gefolgt von Herkunftsland und Rebsorte wichtig – wie alle anderen achten auch sie auf einen „günstigen Preis“.

Topp bei Ausbildung, Einkommen und Status

Was man sich fast schon denken kann: die Häufig-Wein-Trinker verfügen über eine bessere Ausbildung, ein höheres Einkommen und einen höheren sozialen Status. Wenn die Studie in diesem Sinne keine neuen Erkenntnisse bringt, bietet sie doch viele Ansätze fürs Marketing beziehungsweise bestätigt, dass sich bei der Struktur des Weinkonsums wenig geändert hat.

Eine Zusammenfassung der Studie von Dieter Hoffmann und Gergely Szolnoki ist in der Ausgabe 21/12 der Weinwirtschaft erschienen.

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