Zwei Richtige – Webseiten, die zum Nachdenken anregen

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Vernasche Sonne im Glas - neue Website mit Berliner Honig

Vernasche Sonne im Glas - neue Website mit Berliner Honig

Berliner Frühling, Berliner Sommer, Hauptstadtlinde sind die Namen von Honigsorten, die man bei der Berliner Bärengold GmbH bestellen kann. Gerne auch im Abo ohne Versandkosten.  Wer möchte Berliner Sonne im Glas vernaschen oder einmal Bienen streicheln?

Nachhaltigkeit, Regionalität, Natur, Ökologie und Ökonomie miteinander verwoben. Das erinnert an aktuelle Bewegungen wie wie Gärtnern in der Stadt, Gemüsebeete auf ehemaligen Hochbahntrassen in New York und  die Berliner Strandbars. Die neue Seite von Annette Müller und Jens-Michael Lehmann heißt berlinerhonig.de. Alles wirkt sehr authentisch: die Seite mit den Imkerbildern, viele sympathische Menschen, die den Besucher anschauen. Die Texte knapp und mit den zielgruppenspezifischen Keywords versehen. Viele Fotos. Landlust in der Stadt.

Der zur Seite gehörende Berliner Honig Blog, der Verkaufstellenfinder und die Rückruf-Funktion unterhalb der Seitennavigation zeigen, das hier Profis am Werk sind. Für Technikfans: man beachte die sorgfältig gewählten URLs der Unterseiten, das ist Honig für die Suchmaschinen. Annette Müller war mehrere Jahre in verantwortlicher Position bei StudiVZ tätig und ist vor zwei Jahren unter die Jäger und Sammler, sprich Imker, gegangen.

Ganz anders der Recipe Matcher. Kühlschrankinhalt eingeben, Genuß rausbekommen. So könnte man das Motto dieser Seite übersetzen. Und in der Tat: man kann in ungeordneter Reihenfolge eingeben, was man gerade im Haus hat. Dann wählt man den bevorzugten Geschmackstyp: vegetarisch, asiatisch oder schnelle Küche. Schon bekommt man Rezeptvorschläge und kann gleich loskochen. Registrierte User inventarisieren einmalig unter „My e-pantry“ ihren Kühlschrankinhalt und geben zukünftig nur noch ihre Einkäufe ein. Die Seite hat dann immer sofort aktuelle Rezepte parat. Der Kühlschrank-Inhalt wird automatisch aktualisiert. Weil jetzt nichts mehr weggeworfen werden muß, heißt es auf der PR-Seite„RecipeMatcher Saves Families $250 Per Month on Groceries“

Auch an social features ist gedacht: Rezepte hochladen, Kommentare abgeben, Koch-Freunde finden.

Auch wenn der Seite vielleicht nicht der Riesenerfolg beschieden sein wird, weil vielleicht alles etwas zu viel, zu technisch und sehr amerikanisch ist, aber die Seite ist vom Nutzer her gedacht. Der Kühlschrank mit Internet-Anschluß macht vielleicht sogar einmal die automatische Erfassung der Einkäufe möglich.

Es lohnt sich einmal darüber nachzudenken, was man von diesen beiden Seiten für unser Wein-Thema lernen kann. berlinhonig.de trifft ziemlich genau den Zeitgeist und die Zielgruppe, bietet genau die Information und den Service, den es braucht.  Wenn dann die Berliner noch lesen, daß Berlin die grünste Großstadt Europas ist, stehen alle Türen offen. Berliner hören nichts so gern wie den Namen ihrer Stadt in Verbindung mit Superlativen.

Vom Nutzer ausgehen, bei seinem Bedarf, seinem Anlass anfangen, statt immer nur zu schreiben, wir haben den tollsten Wein, die schönsten Herkünfte und den besten Preis. Das könnte eine Lektion vom Recipe Matscher sein. Rindchen hatte Ähnliches bereits vor einiger Zeit auf seinem Meevio-Portal versucht.

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