UK: Wein- und Spirituosen Industrie fordert Alkohol-Unterricht

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Der Verband des Wein- und Spirituosen-Handels (WSTA) in Großbritannien fordert von der Regierung, ein eigenständiges Thema „Umgang mit Alkohol“ in die Unterrichtspläne aufzunehmen.

Jeremy Beadles, WSTA

Jeremy Beadles, WSTA

Genau so, wie Kinder und Jugendliche im Fach Sexualkunde aufgeklärt werden, müsse auch der Umgang mit Alkohol obligatorisches Thema in der Schule werden. Der WSTA verwies in diesem Zusammenhang auf eine jüngst veröffentlichte Untersuchung des Familenministeriums, die feststellt, in der Öffentlichkeit gebe es mehr Akzeptanz für 15-16 Alkoholkäufer als für Jugendliche, die Abfall auf die Strasse werfen. Dieser Fakt zeige, wie groß der Handlungsbedarf sei.

Das Thema Alkohol-Unterricht findet in der Branche große Akzeptanz. Der WSET (Wine and Spirit Education Trust) der in Großbritannien mit der Ausbildung in Industrie, Handel und Gastronomie beauftragt ist, hat entsprechende Programme entwickelt. Jeder Auszubildende wird mit dem Thema im Rahmen einer Ausbildungseinheit vertraut gemacht. In Deutschland sind wir davon noch weit entfernt. In den Ausbildungsrichtlinen kommt das Thema Alkoholprävention gerade einmal in einer Zeile vor. In der Praxis fällt es meist unter den Tisch.

Handelsunternehmen in UK hatten kürzlich beklagt, aufgrund ständiger Aktionen seien Weine und Spirituosen zu den größten Verlustbringern geworden. Unter-Einstandsverkäufe seien an der Tagesordnung. Aus Regierungskreisen kamen in diesem Zusammenhang Vorschläge, Mindestpreise oder Werbeverbote für Weine und Spirituosen festzulegen. Dazu sagte WSTA Chef Jimmy Beadles diese Woche : „Wir haben genug Gesetze und Verordnungen, um damit umzugehe. Statt mit dem Preis- oder Steuerhammer zuzuschlagen, sollte die Regierung in der Alkoholprävention zusammen mit der Branche auf eine konzertierte Aktion aller Beteiligten … hinwirken.“ Auch hier einige Parallelen zu den Verhältnissen in Deutschland.

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