Prospekt zum neuen NETTO Weinkonzept KW 14/14

Internationale Namen beim Markendiscounter

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Was haben August Kessler, Errazuriz, Rosemount, Beringer, Avignonesi, Torres, Frescobaldi, Drostdy Hof, Mastroberardino, Teruzzi & Puthod und Baron Philippe de Rothschild gemeinsam?

Prospekt zum neuen NETTO Weinkonzept KW 14/14

Prospekt zum neuen NETTO Weinkonzept KW 14/14

Diese Hersteller sind im Laufe der Jahrzehnte zu international bekannten Marken geworden. Und so ist es nur konsequent, wenn ihre Weine jetzt beim Marken-Discounter im Regal stehen.

Neues Weinkonzept in über 4.000 Läden

Netto Marken-Discount  hat diese Woche sein neues Wein-Konzept in seinen Läden vorgestellt. Bereits in der letzten Woche wurden die Holzkisten aufgebaut und teilweise mit Artikeln aus dem normalen Sortiment bestückt. Der „Faxline“, dem Branchenticker von Wein+Markt, war zu entnehmen, dass das neue Regalkonzept in sämtlichen 4.100 Filialen installiert werden soll.

In der Werbung für die KW 14/14 wurde das Konzept prominent auf der ersten Seite mit einem Rigogolo Vernaccia di San Gimignano DOCG von Teruzzi&Puthod promotet. Innen findet sich ein Tempranillo von Torres  für 4,99 € und der I Leccioni Chianti von Frescobaldi für 3,99 €. Auch der „berühmteste Name in der Welt des Weines“ Baron Philippe de Rothschild darf nicht fehlen und ist mit einem Bordeaux AOP für 4,49 € vertreten. Zum Start des neuen Programmes sind die Weine in der Eröffnungswoche um 50 Cent, teilweise aber auch um einen Euro gegenüber dem Normalpreis gesenkt.

Hochkarätige Weine zu günstigen Preisen

„Wir bieten das größte Weinsortiment im Discount-Segment: Mit der erneuten Investition in die Qualität und Vielfalt unserer Weinabteilung setzen wir auf den Verbrauchertrend, den Einzelhandel als Einkaufsstätte für hochkarätige Weine zu günstigen Preisen zu wählen“ läßt Netto-Marken-Discount verlauten und setzt damit die Trading-Up Politik der Discounter fort.

Dass die Preise so günstig gar nicht sind, zeigt sich im neu gelaunchten Netto Online-Wein-Shop, wo neben dem Angebot aus den Läden noch eine Reihe weiterer hochwertiger Weine präsentiert werden. So kostet der Chianti Classico DOCG 2010 von Rocca di Castagnoli bei Netto 12,99 €, der gleiche Wein ist bei Belvini für 12,70 € erhältlich. Es geht also nicht darum, die Preise gnadenlos nach untern zu ziehen, das Ziel ist Wertschöpfung und Image für die Verkaufsstätte.

Können die Discounter Supermarkt?

Wein-Holzkisten im Discount sind übrigens keine Erfindung von Netto: bereits seit längerem experimentiert Lidl mit der gleichen Präsentationsform. Im Discount ist so etwas nicht immer ganz einfach: ein wertiger Auftritt will gepflegt werden – mal sehen, wie lange das bei Netto und Lidl gutgeht.

Das Supermarktblog hat am Beispiel Lidl unlängst aufgezeigt, wo die Fallstricke liegen: „Lidl will supermarktiger werden und gleichzeitig Discounter bleiben“ – das führt dann mal zu leeren Kühlvitrinen oder Regal-Lücken. Lidl hatte vor zwei Jahren mit seinem Online-Wein-Angebot überrascht.

Und am Beispiel Lidl wird auch klar, gegen wen sich das Trading-Up im Wein richtet: es sind nicht die Fachhändler, sondern die klassischen Supermärkte, die Selbstständigen in den Edeka- und REWE-Organisationen. Interessant am Rande: in der Edeka-Gruppe – in der Netto nolens-volens auch gegen die gruppeneigenen Edeka-Supermärkte antritt –  scheint man davon auszugehen, dass Konkurrenz im eigenen Haus das Geschäft belebt.

Am Discount kommt niemand vorbei

Nach den Zahlen der GFK für 2013 konnten die Discounter und die Lebensmittlelhändler ihre Stellung im Weinmarkt weiter ausbauen. Zusammen hatten sie 2013 einen Anteil von 56% am Weinumsatz gegenüber 52% in 2012. Dem tragen jetzt auch immer mehr Importeure und Großhändler Rechnung. Wenn man richtig etwas zu verkaufen hat, kommt man am Lebensmittelhandel und am Discount nicht vorbei.

Was wir jetzt gerade bei Netto erleben, ist die konsequente Fortsetzung der Entwicklung, die vor ein paar Jahren mit den Discounter eigenen Linien von Fritz Keller, den Jungen Winzern und Valentin Vogel begann. Netto ist als Markendiscounter Vorreiter, wenn es um bekannte Namen und Markenartikel geht – aber wie die Entwicklung in anderen Sortimentsbereichen (Stichworte Coca-Cola, Ferrero, etc) gezeigt hat, wird es nicht lange dauern, bis andere nachziehen.

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