Sicher essen in Berlin

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Wie siehts von hinten aus? foto:Daquella manera/flickr/CC BY 2.0

Ab nächste Woche ist es soweit: wer sicher sein will, daß er sich in Berlin beim Essen im Restaurant nicht den Magen verdirbt, kann sich vorher online über die Ergebnisse der aktuellen Hygienekontrollen in einer Datenbank der Senatsverwaltung informieren. Der von der DEHOGA als „Internetpranger“ bezeichnete Dienst, der die Daten ab dem 1. Juli beeinhaltet, wird erst jetzt aktiv, da die Einspruchsfristen der beanstandeten Betriebe berücksichtigt werden müssen. Die Datei wird also der Realität immer etwas hinterher sein.

DEHOGA „Berliner Alleingang“

Der Senat sieht sich als Vorreiter: Berlin gehe als erstes Bundesland den Schritt zu einer stadtweiten Verbraucherinformation über Restauranthygiene im Internet. „Da sind wir vorgeprescht. Wir betreten Neuland.“  zitiert die Berliner Morgenpost die Sprecherin Regina Kneiding. Der Verbraucher habe ein Recht auf Aufklärung, so der Senat in einer Veröffentlichung. Gesetzliche Grundlage sei das Verbraucherinformationsgesetz (VIG).

Die DEHOGA will den „Berliner Alleingang juristisch überprüfen lassen und spricht zur Zeit mit Verwaltung und Politik. Der Verband ist aber auch bereit, notfalls dagegen zu klagen. Auch der möglichen bundesweit geltenden Hygiene-Farbkennzeichnung von Restaurants will man vorbeugen.

Erfolgreicher Test

Der berlinweiten Maßnahme war 2009/10 ein Test im Ostberliner Bezirk Pankow vorausgegangen, der viele Gastwirte auf die Barrikaden gebracht hatte. Der Ausgang des Tests wird positiv bewertet: vor dem Test habe es 2009 in Pankow 8675 Kontrollen in Lebensmittelbetrieben gegeben. Nur 3987,  also nur 46 Prozent, seien ohne Beanstandung gewesen. 2010 habe sich mit der Smiley-Kennzeichnung die Quote auf 58 Prozent erhöht.

Es scheint ein Gesetz zu geben, dass in Berlin nichts auf Anhieb so richtig funktioniert: so ist es auch bei der Aktion „Sicher essen“. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat laut DEHOGA zwischenzeitlich erklärt, aufgrund eines Mangels an Prüfern nicht teilnehmen zu können. Die Szene-Lokale in Kreuzberg und die vor allem bei jugendlichen Touristen beliebte Kneipen-Meile an der Simon-Dach-Strasse in Friedrichshain werden in der Datei also nicht auftauchen.

In New York warnt seit einiger Zeit ein privater Dienst mittels einer App i-phone Besitzer vor dem Betreten fragwürdiger Lokale. Eine Don’t eat at – App gibts für Berlin noch nicht, der Senat möchte den jetzt eingeführten Dienst aber zukünftig auf Bäckereien und Fleischereien ausdehenen.

Ab Montag wirds erst mal konkret unter www.berlin.de/sicher-essen

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