Trends 2010: Krise trifft auf Konsum

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2010 stehen die Konjunkturampeln auf GELB foto:vestman/flickr

2010 stehen die Konjunkturampeln auf GELB foto:vestman/flickr

2010 bleiben die Konjunkturampeln auf GELB. Auch wenn das 2. Halbjahr 2009 mit einem Wachstum von 1.2 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr gut gelaufen ist, ergibt sich im Vergleich zu 2008 immer noch ein Minus von 3 Prozent. Insgesamt sinkt das Bruttosozialprodukt in Deutschland in diesem Jahr um 4,9%. Das sind die Zahlen der gestrigen Pressekonferenz des Ifo-Institutes, die etwas positiver klingen, als das, was bisher aus dem Hause Sinn kam.

Die Eckdaten für 2010 laut Ifo-Institut: Export gewinnt nur leicht an Fahrt, privater Konsum schleppend, die Haushaltskassen durch Abwrack-Prämien-induzierten Autokauf belastet, nach Auslauf der Kurzarbeit Abbau von 350.000 Arbeitsplätzen, erwartete Arbeitslosenzahl 3,6 Millionen.

Schon jetzt sieht jeder fünfte Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz gefährdet und viele glauben, daß ihnen 2010 weniger Einkommen oder Vermögen zur Verfügung stehen wird, zitiert die Süddeutsche in ihrer gestrigen Print-Ausgabe eine Ernst&Young Studie. Daß die Bürger damit nicht ganz falsch liegen, hat die GFK Kaufkraftstudie errechnet, die am Montag vorgelegt wurde. Insgesamt 7,5 Milliarden Euro oder 0,5% weniger Kaufkraft sollen 2010 zur Verfügung als in 2009. Je Einwohner im Jahr 2010 entspricht das einem Rückgang von 42 Euro pro Person auf durchschnittlich 18.904 Euro pro Kopf, die die Deutschen für Lebensunterhalt und Konsum ausgeben können.

Ernst&Young haben die Verbraucher auch schon gesagt, wie sie sich auf die härteren Bedingungen 2010 einstellen: Einkaufsverhalten ändern, weniger oder zumindest günstiger kaufen.

Für die Weinbranche wird das bedeuten, sie muß sich ihre Kunden noch sorgfältiger anschauen, ihr Angebot noch besser segmentieren. Die Konsumenten werden auf ihr Glas Wein nicht verzichten, wie uns Anfang des Jahres Rabo-Bank-Analyst Arend Heijbroek sagte,  aber sie werden preisbewußter und wählerischer: die Discounter aber auch der Fachhandel haben ihnen im abgelaufenen Jahr klargemacht, daß auch beim Wein gut nicht immer teuer sein muß.

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