Alles auspacken! Wie man Wein richtig lagert

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Dr. Olaf Müller-Soppart

Dr. Olaf Müller-Soppart

Alles auspacken! Das ist wichtig: niemals für längere Zeit Wein in Kartons lagern! Kartons sind Pappe, Klebstoff und Weichmacher. Das geht früher oder später auf die wertvollen Weine! “ sagt Dr. Olaf Müller-Soppart und zeigt auf ein Regal mit Weinen aus den 70er und 80er Jahren. „Crus, Bordeaux, Burgunder. Alles kaput. Falsch gelagert.“ Kunden seines einzigartigen Spezialgeschäftes für Weinkeller Einrichtungen haben ihm die Flaschen gebracht. Abschreckende Beispiele.

Müller-Soppart beschäftigt sich seit 30 Jahren mit dem Thema. Über 50 Regal-Variationen aus Stein, Holz und Metall sind in seinem Showroom in Düsseldorf zu besichtigen. Dazu Klimaschränke aller führenden Hersteller, sowie Lösungen zur weingerechten Klimatisierung ganzer Keller in Privathäusern oder den Einbau von Klimazellen in Etagenwohnungen.

Für Sammler ist neben der optimalen Klimatisierung auch die Ordnung und Zugänglichkeit wichtig. Wer ein paar hundert oder tausend Flaschen sein eigen nennt, kann schnell den Überblick verlieren. Dafür gibt es Ordnungssysteme mit oder ohne EDV. Das hat Ähnlichkeit mit Briefmarkensammeln.

Auch für die Lagerung von Originalkisten gilt: aufmachen. Vorsichtig aufmachen, damit nichts beschädigt wird und damit die Luft zirkuliert. Die Weine könnten sonst den Bretter-Geschmack der Kisten annehmen.“ Auch für Holzkisten gibt es bei Müller Regale. Der Original-Deckel wird unter der Kiste aufbewahrt, das Ganze läuft auf Schienen und läßt sich herausziehen. „Die Ästhetik kommt bei den Kunden erst in zweiter Linie. Es muß praktisch und sicher sein.“

Sicherheit: kaum jemand macht sich Gedanken zur Standfestigkeit. „Haben Sie schon ausgerechnet, wieviel Gewicht ein Regal zu tragen hat? Sagen wir einmal eines unser patentierten Standard MS-Weinregale mit 700 Flaschen? Das sind 1,2 kg mal 700. Da haben Sie fast eine Tonne stehen! Und dann wundern sich die Leute, wenn Ihnen die Regale aus dem Möbelhaus oder Baumarkt wegbrechen.“

Tipps:

  • Stein- oder Beton-Regale, wo eine relativ hohe Feuchtigkeit im Keller ist.
  • Holz bei normalen Bedingungen, es ist preisgünstig und je nach Anspruch können auch edle Hölzer verwendet werden.
  • Metall-Regale, wenn es wie in der Gastronomie auf hohe Funktionalität ankommt oder man den Wein  „blind ohne Licht „finden muss.

„Am besten ist es, wenn wir bei Neubauten oder grundlegenden Renovierungen von Anfang an mit einbezogen werden. Wir beraten dann den Architekten“ sagt Müller-Soppart. Er hat weltweit Keller eingerichtet. Kürzlich ging eine Komplettaustattung nach Bora-Bora in die Südsee. Manchmal kommen Leute mit dem Flugzeug extra einen Tag  nach Düsseldorf, um sich alles anzuschauen und von Müller beraten zu lassen. Ein sehr spezielles und diskretes Geschäft. Auch Promis aus der Weinbranche haben sich von Müller-Soppart ihren Keller einrichten lassen. Einmal mußte ein Kunde mit 7.000 Flaschen umziehen. „Man glaubt nicht, was alles in Privatkellern schlummert!“

Das neueste: eine tote Ecke in der Wohnung in einen begehbaren Wein-Klimakeller verwandeln. Müller-Soppart hat dafür Fußboden, Dämmmaterial, Klimananlage, Regale und die Glastür aus Lichtschutz-Glas sowie die Handwerker, die alles einbauen. Aber „einen Naturkeller würde ich immer bevorzugen, wenn Temperatur und Feuchtigkeit stimmt. Zweite Wahl ist ein klimatisierter Keller und wenn es garnicht anders geht, ein Klima- oder Temperier-Schrank.“ Warum? „Einfach mal reinriechen!“

Müllers Geschäft dürfte ziemlich einzigartig sein. Genauso einzigartig, wie das Weinhandels-Konzept, daß er vor 35 Jahren entwickelt hat. Zusammen mit seinem damaligen Kompagnon Jacques Héon gründete er 1974 Jacques‘ Wein-Depot.

PS: Müller-Soppart richtet auch Weinläden ein und berät Fachhändler, die Fragen zum Thema haben oder Kunden mit speziellen Anforderungen!

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