Nach der Neuen Welt kommt jetzt die neue Neue Welt

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Es ist soweit

Die neue Neue Welt des Wein foto:Perfecto Insecto/flickr

Nach der „Neuen Welt“ kommt jetzt die „neue Neue Welt„. Zumindest nach einer französischen Studie. Die Zukunft gehört den absoluten Newcomern in der Weinproduktion: Brasilien, China und Indien und den bisher eher mariginalen Produzenten wie Georgien, Bulgarien, Ungarn und der Ukraine und Nordafrika, die eine lange, aber verschüttete Tradition haben.

Ganz neu ist die Studie (PDF Download) nicht mehr: der Verband der Außenhandelsberater (CNCEF) veröffentlichte den Bericht bereits im Herbst 2009. Der Horizont ist bis zum Jahr 2050 relativ weit gesteckt, die Annahmen und Folgerungen aber durchaus nachvollziebar. Die Grundlagen zukünftiger Entwicklung sind bereits heute gelegt, Entwicklungen von daher absehbar.

Da ist auf der Produktionsseite die Klimaveränderung, die zunehmende Reparatur der Schäden, die der „real exsitierende Sozialismus“ in den Ländern des Ostens verursacht hat. Auf der Konsum-Seite der wachsende Wohlstand in den Schwellenländern, der Vorausetzung für Weinkonsum ist.  Dagegen stehen Bestrebungen der WHO und der Nationen, den Alkoholkonsum einzuschränken und zunehmendes  Ernährungs-Bewußtsein der Verbraucher weltweit.

Die Studie sieht insgesamt eine positive Entwicklung für den Weinkonsum. Allerdings werden sich die Vorzeichen ändern: Europa wird offener für Ideen aus der neuen Welt. Die neue Weinmarktordnung weist in diese Richtung. Andererseits wird zum Beispiel  in der neuen Welt über Terroir-Konzepte diskutiert. Jeder übernimmt Teile des Erfolgskonzeptes des anderen. Die Folge wird eine Angleichung sein. Und die Frage stellt sich, ob in einer solchen neuen Weinwelt die Europäer noch wettbewerbsfähig sind.

Darüber nachzudenken, ist laut der Studie müßig: das neue Eldorado des Weins liegt sowieso in der „neuen Neuen Welt„. Wie bereits bei der letzten Runde, als es um Investitionen in der alten Neuen Welt ging, kann man sich darauf verlassen, daß die Franzosen bereits da sind, wenn die anderen kommen.

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4 Kommentare

  1. I am calling them emerging wine countries. Thus, there are three groups: Old World Wines = Western Europe (France, Spain, Italy, Germany, Portugal, Austria, etc.) New World Countries = US, Australia, New Zealand, South Africa, Emerging wine countries = China, Japan, Greece, Eastern Europe, England, Chile, Argentina. Emerging Wine countries reflect two aspects, (1) economic reforms in the country and globalization and (2) climate change (England). See more here.

    http://schiller-wine.blogspot.com/2010/01/wine-trends-in-global-wine-world-old.html

    • @Christian
      I agree with your classification, but I doubt we’ll see the resurrection of Dionysus. China has potential. Same time with all the political influence on economy it is the wildcard in the game.

  2. Pingback: Berliner Blogs im Wikio-Ranking Februar 2010 – Von Stefan Stahlbaum

  3. Ich komme ins grübeln.