London International Wine Fair

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Der Auftakt der London International Wine Fair am Dienstag war erst mal erschreckend: viele Plätze unbesetzt, mancher alte Bekannte garnicht vertreten und leere Gänge. Am frühen Nachmittag war die Weinhalle dann doch gut gefüllt. Allenthalben wurde probiert und diskutiert. Gut besucht der Riesling-Stand des DWI. Die modernen Weine scheine gerade bei jungen Leuten gut anzukommen.

Lean & Green Dieter Lehmann <br> O-I Australia mit neuer Leichtflasche

Lean & Green Dieter Lehmann O-I Australia mit neuer Leichtflasche

Sustainability – Nachhaltigkeit hat die Chance das Wort des Jahres zu werden. Leichtere Flaschen und neue Verpackungen aus Australien und Neuseeland. Die Carbon-footprint Diskussion zwingt zum Handeln. Die ökologischste Variante wäre, die Weine in Europa abzufüllen. Damit verliert der Produzent die Kontrolle über Qualität und Marke. Die Australier stellen deshalb eine Flasche vor, die im Schnitt 25% leichter ist als die normale Flasche, aber trotzdem nach Premium aussieht. Banrock Station, die grüne Vorzeige-Winery von Constellation ist einer der ersten Kunden für die Leichtflasche.

Die Lion Nathan Group (Wither Hills, Petaluma, Knappstein, St. Hallet ) ist gleich mit einem „grünen Stand“ angetreten. Die Wineries dokumentieren mit ihrem „Kermit- Projekt Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit mit einem Produktpass. Daneben betreibt jeder Betrieb ein eigenes lokales Projekt.

Nebenan führt Vernon Henn von Thandi Wines seine fair-trade zertifizierten Weine aus Südafrika vor. „With love We Grow Together“ steht auf seiner Karte. Die Kooperative sorgt dafür, daß bei den Anbauern tatsächlich mehr hängen bleibt als im traditionellen Vertragsanbau. Dafür übernehmen sie auch das Risiko.  In Großbritannien ist fair-trade vor allem bei den Supermärkten gefragt: für 65% der Verbraucher bedeutet fair-trade ein gutes Gewisssen beim Kauf von Weinen aus Übersee.

Vernon Henn vom Fair-Trade-Projekt "Thandi Wines", Stellenbosch, Südafrika

Vernon Henn vom Fair-Trade-Projekt "Thandi Wines", Stellenbosch, Südafrika

Unter der Marke „Fairhills“ gibt es für den Handel gleich ein ganzes Sortiment aus den gleichnamigen Projekten mit Weinen aus Südafrika, Chile und Argentinien aufgelegt. Auch hier sind die Kunden die großen Supermarktketten: Coop, Tesco und Edel-Retailer Waitrose. Die Weine sind aber auch in Dänemark und Finnland gelistet.

Reh Kendermann stellt seine erfolgreichen „Weight-Watchers“-Weine vor. „Nur für den englischen Markt“ erklärt Alison Flemming. „Für Deutschland und Frankreich gibt Weight-Watchers keine Lizenz. Nicht für Wein und nicht für Kekse.“ Der „Weight-Watchers“ Fruity Wine „only 80 calories per 125 ml glass“ kostet bei Tesco 4,78 GBP pro Flasche.

Ansonsten: der englische Markt ist zu Zeit tot, da sind sich alle einig. Die Krise und der für die Briten schlechte Wechselkurs machen es den Importeuren außerordentlich schwer. Deutschland: „Ja, da läuft es noch.“

2 Kommentare

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